Baufinanzierung nach wie vor günstig – doch es tut sich etwas

Immobilienfinanzierung

Die aktuelle Niedrigzinsphase betrifft uns alle: Was Sparer nicht sehr erfreut, lässt Darlehensnehmer frohlocken. Doch das Jahr 2017 könnte das Jahr eines allmählichen geldpolitischen Umbruchs werden.


FED und EZB

In den USA zeichnet sich die Zinswende deutlich ab. Sofern die ambitionierte Investitions-Offensive des US-Präsidenten greift, dürfte dies die Zinsen weiter steigen lassen. Demgegenüber sieht der EZB-Chef Mario Draghi für den Euroraum derzeit wenig Spielraum für eine Zinsanhebung. Was wiederum deutsche Bürger um ihr Erspartes und ihre Altersvorsorge bangen lässt - zumal die Inflationsrate deutlich ansteigt. Prognosen gehen von etwa 1,8% in Deutschland und 1,5% im Euroraum aus – und liegen somit nahe der von der EZB angestrebten Rate von knapp 2%.

Geldpolitische Wende?!

Eine „echte“ Zinswende ist in Deutschland nicht abzusehen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre ist tendenziell eher von einer moderaten Seitwärtsbewegung mit minimal steigenden Zinsen auszugehen. Damit ist Baugeld, nach den historisch niedrigen Darlehnszinsen im letzten Jahr, derzeit noch immer so günstig, wie zukünftig nie wieder. Zahlten Kreditnehmer vor 20 Jahren noch rund acht Prozent Zinsen, vor zehn Jahren immerhin noch sechs Prozent, konnten Kreditnehmer 2016 im günstigsten Fall zu einem Prozent finanzieren.

Niedrige Zinsen nutzen

Das lange Zinstief einerseits sowie steigende Mieten und knapper Wohnraum auf der anderen Seite rücken Immobilienwerte verstärkt in den Vordergrund. Ebenso hat die eigene Immobilie bei vielen Bürgern als ein Baustein zur privaten Altersvorsorge weiter an Bedeutung gewonnen.

Grundstückspreise und Baukosten werden, auch aufgrund höherer energetischer Vorgaben ansteigen. Aufkommender Unsicherheit ist dennoch entgegenzuhalten, dass die Zinsen im historischen Vergleich immer noch sehr niedrig sind.

Bau- und Kaufwilligen ist bei der Finanzierung anzuraten, bei den derzeit niedrigen Zinsen eine möglichst hohe Tilgung anzustreben, um das Risiko eines zukünftigen Zinsanstiegs zu minimieren.  Wenn die Tilgungsrate dennoch geringer ausfallen muss, sollte/kann dafür eine möglichst lange Zinsbindungsfrist vereinbart werden. Kunden, bei denen in den nächsten Jahren eine Anschlussfinanzierung ansteht, können sich aktuell günstige Zinskonditionen mit einem Forward-Darlehen reservieren lassen.

 

Inhalt: Karin Ahlers